Bericht zur Turnerreise 2020
Tag 1: Wanderung auf den Niesen
Unsere frühmorgendliche Zugfahrt endete in Mülenen. Uns erwartete an diesem Samstag schönes sommerliches Wetter bei ca. 26 Grad. Die Wanderung startete wenige Minuten vom Bahnhof entfernt. Hier verabschiedeten sich zwei Turnerinnen von der Gruppe, um den ersten Teil des Wegs mit der Niesenbahn zurückzulege. Die anderen 8 Turner*innen begannen fröhlich und motiviert ihre Wanderung nahe der Niesenbahn. Kurz nach der Überquerung des Flusses begann sogleich der Aufstieg. Wenig überraschend führte der Weg gnadenlos steil nach oben. Nach wenigen Minuten war allen klar – das wird heute kein Zuckerschlecken! Die starke Steigung trieb uns den Schweiss aus den Poren. Der Weg führte uns über Stock und Stein durch den Wald. Regelmässige Pausen erlaubten uns kurz durchzuatmen. Wohlwissend, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt, wollten die meisten ihre Weinflaschen möglichst schnell loswerden. Gewicht verlieren – das war die Devise. Bei der Zwischenstation Schwandegg konnten wir eine erste ausgiebige Pause einlegen und die Aussicht geniessen. Auch der zweite Teil war eine grosse Herausforderung. Gegen Ende wollte der Gipfel nicht wirklich näherkommen. Ganz fies fuhr die Standseilbahn nahe dem Wanderweg immer wieder frischfröhlich an uns vorbei. Und dann endlich – wir waren da! Wir hatten den Gipfel erklommen. 1700 Höhenmeter in etwas mehr als 4 Stunden. Nachdem wir die wunderbare Aussicht auf dem Gipfel bei einem Glas Wein genossen hatten, gönnten wir uns im Restaurant ein Siegesgetränk.
Da der neuen Niesenbahn-Mitarbeiterin (Marion heisst sie übrigens) bei der Buchung der Platzkarten ein Fauxpas unterlaufen ist, wäre untere Talfahrt fast ins Wasser gefallen. Glücklicherweise legte sich unser Reiseleiter für uns ins Zeug und verschaffte uns ein paar kuschlige, enge Plätze in der Niesenbahn. Puh, Glück gehabt – eine Wanderung ins Tal kam wohl für keinen von uns in Frage… Nach der Talfahrt führte uns unser Reiseleiter in eine moderne, schicke Jugendherberge in Interlaken. Nach dem Abendessen folgte traditionsgemäss ein Abstecher ins lokale Nachtleben.
Tag 2: Cholerenschlucht bei Adelboden
Am zweiten Tag erwartete uns die Wanderung zur Cholerenschlucht. Da sich die Beine teilweise nicht mehr so jung und «sprützig» anfühlten, wurden zumindest ich etwas unruhig, als die Wanderung noch steiler begann als am Vortag. Glücklicherweise war der Schreck nach wenigen Minuten verflogen. Die heutige Wanderung war deutlich gemütlicher. Die Meter flogen lockerflockig dahin. Wir besichtigten auf dem Weg die Cholerenschlucht und den Pochtenchessel und überquerten (alle) eine der längsten Hängebrücken Europas in Hostalden. Eine private Brücke, übrigens. Beim «dazugehörigen» Beizli gönnten wir uns natürlich gerne eine Erfrischung. Obwohl die Sonne an diesem Tag nicht hinter den Wolken hervorgügslen wollte, hatten wir doch eine schöne, gemütliche Wanderung, die viel Raum für unterhaltsame Gespräche liess. Vielen Dank dem Reiseleiter Oliver Hofer, der uns immer den richtigen Weg wies und auch stets geduldig unsere Fragen beantwortete.
Sandra Flückiger, 7.9.2020